Weihnachtskonzert: Himmlische Klänge zur Adventszeit
Ein Abend voller Glanzlichter, strahlender Stimmen und zarter Melodien
Engel kann man nicht sehen, aber man kann ihnen begegnen − in Momenten, die unser Leben berühren und bereichern, und in Menschen, die selbstlos
helfen. Aber auch die Musik wird in ihrer Schönheit oft als etwas Überirdisches wahrgenommen, denn die Sprache der Musik kann direkt in die
Seele schauen. In vielen Überlieferungen singen Engel himmlische Lieder, um die Schöpfung zu preisen und Hoffnung auf der Erde zu
verbreiten, wie die beiden Moderatorinnen Josefine Hörburger und Lisa Wagner eingangs verdeutlichten.
Unter dem Motto „Engel” entfaltete sich an diesem Abend unter der Leitung von Veronika Amselgruber und Matthias Ströse eine festliche Reise
durch die Welt der Musik und Poesie, die den Geist der Weihnacht spürbar machte.
Mit einer berührenden Hymne der Schürzenjäger „Wir alle sind Engel füreinander“ lud der Auswahlchor dazu ein, die Rolle des Engels im
alltäglichen Leben selbst zu übernehmen, indem man für andere da ist und durch kleine Gesten Großes bewirken kann. Die Chorklassen der
fünften und sechsten Jahrgangsstufe suchten mit der Ballade „Ein Engel” der Wise Guys nach einem Schutzengel im Leben, bei dem
man Geborgenheit und Liebe verspürt. Melodische Harmonien mit epischem Charakter präsentierten die über 60 Mitglieder des
Unterstufenchors mit ABBAs hymnischen Titel „I have a dream”. Mit ihren glockenhellen Stimmen transportierten die Schülerinnen und Schüler
ein musikalisches Manifest für die Fähigkeit der Menschheit, trotz der Widrigkeiten an eine bessere Zukunft zu glauben. Diesen Gedanken
griff auch der Mittelstufenchor mit „Angels” von Robbie Williams auf. Die emotionale und gleichzeitig kraftvolle Melodik des weltweit
bekannten Popsongs erzeugte Gänsehaut beim Publikum in der Aula des Gymnasiums. Ganz traditionell wurde es mit den Sängern aus der
Chorformation „Singen für Jungs”, die mit dem klassischen Weihnachtslied „Hark! The herald angels sing” aus dem 18. Jahrhundert die
Freude und das Staunen über die Ankunft des Erlösers mit großer Inbrunst zum Ausdruck brachten. Die junge Vorband forderte rhythmisch
auf den Punkt „I want to hear the angels” und traten nur wenig später im Arrangement von Matthias Ströse „Chatter with the angels”
selbstbewusst mit den Engeln in Kontakt.
Sehr gefühlvoll interpretierten die Solistinnen Jill-Ellen Fehmer und Josefine Hörburger aus der 12. Jahrgangsstufe den
„Song that the angels can’t sing” der christlich geprägten Band Casting Crowns, die mit dieser Komposition die einzigartige
Erfahrung der Erlösung ausdrücken wollten, die Menschen im Gegensatz zu Engeln erleben.
Drei starke Chorstücke prägten den Abschluss des vorweihnachtlichen Musikfestes für die Schulfamilie: Mit „Lullabye“ von Billy Joel präsentierte
der Oberstufenchor zart und anrührend ein sehr persönliches Lied, das der Songwriter einmal für seine Tochter, seinen Engel, geschrieben hatte.
Einen Kontrapunkt bot hingegen die mysthische Atmosphäre im Chor-Arrangement des Rammstein-Songs „Engel“. Die Kombination aus
Oberstufen- und Lehrerchor erzeugte einen sakral anmutenden, von Fugenelementen geprägten Klangteppich, die verschiedenen Stimmlagen bewegten
sich zwischen sanft flüsternden Passagen bis hin zu kraftvoll aufrüttelnden Höhepunkten.
Das große Finale brachte alle Chöre der Schule mit über 130 Mitwirkenden auf die große Bühne, um gemeinsam John Rutters sehr bekanntes
Werk „Angel’s Carol” mit harmonischer Eleganz zu singen. Tosender Applaus und die Einforderung einer Zugabe belohnten die Leistungen
aller Musikerinnen und Musiker. Sie hatten mit ihren wunderbaren Darbietungen einen wertvollen Moment des Innehaltens in der
vorweihnachtlichen Atemlosigkeit geschaffen
Stefanie Ulrich
Herbstkonzert 2024
Ein außergewöhnlicher Abend zwischen Swing und Groove mit neuen, jungen Talenten und einem ehemaligen Musiker-Trio
Mit über 20 Stücken zeigte die Big Band unseres Gymnasiums unter der Leitung von Matthias Ströse ein unglaublich vielfältiges, breites
Repertoire. Das warme, professionell gesteuerte Bühnenlicht der schuleigenen Technik-AG spiegelte sich in den Blechblasinstrumenten wider, bevor
der satte Sound das zahlreich erschienene Publikum in seinen Bann zog – mal mit sanftem Swing, mal mit temperamentvollen Latin-Rhythmen,
dann wieder mit explosivem Funk.
Durch die Aula klangen bekannte Klassiker wie Ben E. Kings „Stand by me” oder Richard Berrys „Louie Louie”, Samba-Vibes zu „Bohemian Tequila”
und Van Morrisons „Moondance” im lässigen Swing-Understatement.
Bandleader Matthias Ströse präsentierte ein Ensemble aus routinierten Bandmitgliedern, die aber schon die nächste Generation mit
ihrer musikalischen Begeisterung mitgerissen hatten. Besonders in den Soloparts wurde das große musikalische Talent unserer
Schülerinnen und Schüler sichtbar: Am Saxofon glänzten Charlotte Baldauf, Helena Heumüller und Maurice Labonte, an der
Trompete Eva Wegmann, Julian Kuhn, Philipp Tourbier und insbesondere Moritz Nowotny, der als 12-Jähriger über einen absolut
professionellen Ansatz verfügt, um einen exzellenten Klang zu erzeugen.
Auch Antonia Lingg und Robert Koch überzeugten mit mitreißenden Soli an der Posaune, Hannes Mullis gelang eine
imponierende Performance am Schlagzeug
Jill-Ellen Fehmer bereicherte die Big Band im Song „Mister Zoot Suit” mit ihrer energetischen, leicht rauchigen Stimme
im Zusammenspiel mit augenzwinkernder Gestik, welche die schnelle und tanzbare Dynamik des Swing-Klassikers hervorragend
widerspiegelte. „Dance with me, make me sway…” forderten Josefine Paulus sowie Magdalena und Julian Kuhn mit klaren
Stimmen in der Latin-Komposition „Sway”.
Mit einem Gastauftritt bereicherte das Singer-Songwritertrio „Chaos Hoch Drei” den Abend. Die Band aus drei letztjährigen
Abiturientinnen und Abiturienten hatten sich vor zwei Jahren formiert und präsentierten vier Eigenkompositionen – zum Teil
in Mundart. Diese handelten von ihren feinsinnigen Beobachtungen im Alltag, von Liebe, Respekt und Mitmenschlichkeit.
Die Standing Ovations am Ende dieser grandiosen Vorstellung waren keine Überraschung und würdigten noch einmal die
musikalischen Leistungen aller Big Band-Mitglieder, die sich mittlerweile einen großartigen Ruf weit über unsere
Stadtgrenzen hinaus erworben haben.
Herzlichen Dank auch an den Förderkreis des Gymnasiums Lindenberg, der das Herbstkonzert in dieser Form möglich gemacht hat.
Stefanie Ulrich